Mein erstes Dummyseminar: Frust und Stolz (2. Tag und Fazit)

Das Wörtchen "Frust" ist nicht ganz so ernst gemeint wie es sich anhört.

Aber ein wenig ins Grübeln kommt man schon, wenn sein toller Toller plötzlich überhaupt nichts mehr von Dummys wissen will ...

 

 
 

 

(zum ersten Teil ...)

Am nächsten Morgen ging es ab in den Wald, Freiverlorensuche in einem Gebiet mit hüft- bis brusthohem Bewuchs. Die mehr erfahrenen Hundeführer wie auch Jörg waren sich nicht sicher, ob das ausgesuchte Gebiet wirklich „anfängertauglich“ ist, aber wir wollten es versuchen.

Es wurde immer mit Zweierteams gearbeitet, die zusammen mit Jörg und seinem frei laufenden Spaniel in das Gebiet reingingen. Abwechselnd durfte dann immer ein Hund suchen, dazwischen durfte der Spaniel ran.

Und was soll ich sagen?
Hat prima geklappt, Itchy ist rein ins Gebiet, durch den hohen Bewuchs durchgekämpft, hat eines der vielen ausgelegten Dummies gefunden und (oh Wunder) halbwegs ordentlich im Fang apportiert.
Am zweiten Tag konnten wir die Pinzette komplett vergessen, es waren aber auch andere Dummies :-)

Eine geworfene und beschossene Markierung ins Gebiet hat er auch schön apportiert und so waren Jörg und ich dann wirklich zufrieden und erleichtert.
Die anderen Hunde haben zumindest teilweise zwar schneller, sauberer und mit mehr Drive gesucht und apportiert, aber für uns war es eine gigantische Steigerung zum Vortag.

In einem anderen Teil des Waldes wurde noch „Voran“ auf eine beschossene Markierung geübt, was für unsere Verhältnisse auch ganz ordentlich lief.

Zurück auf dem eigentlichen Übungsgelände wurden noch eine ganze Weile lang WalkUps gemacht, wobei diesmal alle Hunde der Reihe nach apportieren durften.
Wenn man davon absieht, dass Itchy nachdem er zum Dummy gelaufen war erst mal sein großes Geschäft verrichten musste (auf das ich den ganzen Tag schon wartete), ging auch das ganz gut.

Wir durften immerhin bis zum Schluss in der Line mitlaufen, einzelne andere Hunde mussten vorher schon ausscheiden, weil sie nach dem langen Tag einfach schon zu müde und unruhig waren.

Beim abschließenden Zusammensitzen gab es dann nochmals Tipps und Erläuterungen von Jörg Brach, die für alle sehr hilfreich waren.

Für uns heißt das:

Unbedingt öfters in einer Gruppe trainieren.

Fremde Hunde, fremde Dummies, fremdes Gelände, ...

Mehr Konsequenz beim Durchsetzen der Tatsache, dass trainiert/gearbeitet wird (und nicht geschnüffelt, gepinkelt, verweigert, ...).

Viel weniger „theatralische“ Körper- und Armbewegungen beim Voran-Schicken, eher ruhig stehen und klare verbale Kommandos.

Alles in allem hat das Seminar sehr viel Spaß gemacht, ich habe viel gelernt und bin inzwischen auch echt stolz, dass wir uns zusammen 2x7 Stunden durch die ganzen Aufgaben, Rückschläge, Erfolge gekämpft haben. Die anderen Teilnehmer waren alles sehr, sehr nette Leute, es gab keinen Neid, keine Schadenfreude, alle waren hilfreich, ...

Besonders von Steffi habe ich einige wertvolle und ehrliche Tipps bekommen, die zusammen mit Edana wirklich toll gearbeitet hat und zumindest am ersten Tag laut Jörg das absolute „Streberteam“ waren.
In diese Dreamworker-Fußstapfen möchten wir auch mal treten, könnten aber auch ein wenig zu groß sein :-)

Nachtrag:

Habe übrigens direkt vor Ort zwei Dummies gekauft und bei Jörg gegen alte stinkende Exemplare eingetauscht. Jetzt geht’s dem „Pinzetten-Toller“ an den Kragen ...


 
 

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